Sachen mit Design, die mir echt gefallen ...

Design im Allgemeinen

In Sachen „Design“ passiert es mir immer wieder, dass ich auf Dinge total abfahre. Und das natürlich auch abgesehen von Gitarren. Oder sagen wir es noch anders und weniger wichtig: Es hat mir immer gefallen, mich mit Dingen zu umgeben, die mir optisch und sonst wie gefallen! Bis heute fahre ich dieses alte 1988er BMW-Baur-Cabrio, stehe voll auf die Rundform-Möbel der Firma Mauser und bestimmte Lampen diverser Marken wie Sistrah, Poulsen, Brand etc. Und ich  liebe das leider unerschwinglich gewordene Memphis-Design: knallbunte Kreationen der Postmoderne, für manche Betrachter eher „Mutproben“ aus den 1980er Jahren. Ein Objekt dieser Schöpfungen habe ich mir immerhin mal nachgebaut – ein Bett im Stil eines Boxrings. Und ein paar echt schrille Wandré Gitarren darf ich sogar mein Eigen nennen.




Memphis im Besonderen

Die Zeit mit meiner damaligen Freundin Ines war für mich in Sachen „Form- und Farbgebung“ sehr fruchtbar, weil sie sich auch ins Designen von Möbeln verlegt hatte. Ein guter Grund, mal die Mailänder Design-Messe zu besuchen. Irgend jemand hatte da separat, abseits der eigentlichen Messe eine faszinierende Ausstellung eben dieser Exponate  des Memphis-Designs zustande gebracht.

Initiiert von einem Ettore Sottsass bildete sich 1980 eine Gruppe von Möbel- Textil- und Keramikdesignern, die sich der reinen Funktionalität von Einrichtungsgegenständen vehement entgegenstemmte. Der Anspruch: Jedes einzelne Stück sollte zum „Objekt“ erhoben werden. Ungewöhnliche Materialien wie Formika, leuchtende Farben und verrückte Kombinationen von Formen. Das war revolutionär in jener Zeit. Beim ersten Treffen dieser Visionäre lief in Hintergrund der Legende nach der Bob-Dylan-Song Stuck Inside Of Mobile With The Memphis Blues Again. Und so nannte sich die Designergruppe „Memphis“. (Und da ist er wieder … Bob Dylan …)

Diese Möbel sind nie in großer Stückzahl produziert worden: Die Anfertigung war zu kompliziert und nicht nah genug am Publikumsgeschmack. Das sind halt so Widernisse, wie sie u.a. meiner Roger-Saturn-Gitarre oder auch den Wandré-Modellen widerfahren sind. Na ja, Karl Lagerfeld hatte jedenfalls in seinem Pariser Domizil eine erlesene Sammlung von Memphis-Originalen, weil der konnte sich das leisten.

Derart inspiriert bin ich daran gegangen, den Einfluss dieses Memphis-Designs in ein  Gitarrendesign zu übertragen. Seht selbst! Das war mehr so mein Ding und ich habe nie meiner Firma angedient, ob wir das nicht so oder so produzieren könnten  (schon in Hinblick auf besagte Roger Saturn). Aber irgendwie schade. Doch die Zeiten werden sich ändern. Und wer weiß,  vielleicht wird es irgendwann soweit sein, dass eine „Duesenberg-Memphis“ am Gitarrenhimmel strahlt.


Hier ist der Vogel. Und während seiner Entwicklung sind sowohl ein super funktionierender Kill-Switch als auch ein recht schönes, Memphis-artiges Hardware-Detail entstanden. Und rechts der Billy G. in Hamburg mit der darselbst von ihm initiierten Gold-Top-Senior Guitar.



 


Sachen mit Design, die mir echt gefallen ...